Im Schwäbischen Kulturarchiv findet sich eine sehr umfangreiche Sammlung mit vielfältigem Material zur Schwäbischen Kultur. Liederbuchsammlung, Trachtenbibliothek, Tanzbeschreibungen, Noten und viele Tanzmelodien, Bildarchiv, die Blätter des Schwäbischen Albvereins von 1889 an und ein großes Volkskundearchiv sind vorhanden. Das Kurt Wager Volkstanzarchiv, die Materialien der Volkstanzberatungsstelle und Uli Stahl‘s 1207 Notensätze bilden zusammen mit der Hirtenhorn und Hirtenmusiksammlung ein einzigartiges Informationssystem zur Schwäbischen Kultur. Nicht zu vergessen die umfangreiche Dokumentation zur Arbeit des Burgenforschers Konrad Albert Koch und die von Reinhard Caspers in heute lesbare Schrift übersetzten Konferenzaufsätze von 1899. Vieles ist digitalisiert und kann bequem und schnell genutzt und abgerufen werden.
Was spricht dagegen, dass man als Schwabe (oder als Baden-Württemberger) einen traditionellen Tanz aus der Region tanzen kann. Volkstanz ist als immaterielles Kulturerbe 2015 von der UNESCO anerkannt worden. Wir haben eine 600jährige Paartanztradition in Schwaben. Das reichhaltige kulturelle Erbe an Tänzen, Tanzbeschreibungen, Tanzliedern, Noten und Tanzmelodien wird im Tanzarchiv bewahrt und zur Nutzung bereitgehalten.
Früher wurde viel mehr gesungen als wir uns das heute vorstellen können. Notenblätter, Textsammlungen und viele Liederbücher sind vorhanden. Ganze Schellacksammlungen wurden ebenso digitalisiert wie sehr viele Tonbandaufnahmen des SDR (SWR). Dialektlieder sind ein ganz besonderer Schatz.
Die seit 1889 erschienenen Blätter des Schwäbischen Albvereins enthalten ein vielfältiges und umfangreiches Wissen über den Schwäbischen Albverein, die Wanderbewegung und über Land und Leute der Schwäbischen Alb. Vor allem die Wanderziele und das Vereinsgeschehen wird umfangreich dargestellt. Lückenlos sind die Blätter digitalisiert und abrufbar.
Die Konferenzaufsätze von 1899 450 Lehrer und Pfarrer aus Württemberg bekamen 1899 bei einer großen Konferenz einen Fragebogen ausgehändigt mit der Bitte, die noch vorhandenen dörflichen Überlieferungen zur Jahrhundertwende 1900 aufzuschreiben. So entstanden die sogenannten Konferenzaufsätze, die in Sütterlinschrift verfasst wurde. Ein unglaublicher Schatz an volkskundlichem Wissen. Die historischen Schriften können heute nur noch sehr wenige lesen. Reinhard Caspers hat im Auftrag des Schwäbischen Kulturarchivs 9000 Seiten in eine heute aktuelle Schrift übertragen. Eine großartige Fleißarbeit - es ist wie durch ein Fenster in eine andere Zeit zu schauen.
Fast alle Dörfer und Städte hatten früher ganz eigenständige, meist sehr bunte Kleider (Trachten). Streng waren oft die Kleiderordnungen. Besonders spannend ist die Zeit des „bäuerlichen Barock“ vor ca. 200 Jahren. Das Wissen um das Aussehen und die Herstellung von traditioneller Kleidung wird im Trachtenarchiv bewahrt. Eine umfangreiche Trachtenbibliothek und eine reichhaltige Internetdarstellung können genutzt werden.
Bilddokumente vom Vereinsgeschehen und von wichtigen kulturellen Anlässen sind vorhanden. Auch Ikonographische Zeugnisse von historischen Begebenheiten. Manches ist öffentlich gemacht und kann angesehen werden.
Das großartige Lebenswerk des Burgenforschers und Malers Konrad Albert Koch ist durch die Arbeiten von Peter Wagner und mit der Veröffentlichung der Bücher durch das Schwäbische Kulturarchiv bekannt gemacht worden. Weitere Informationen und Bilddokumente sind aufgetaucht. Das gesammelte Wissen über Konrad Albert Koch ist im Schwäbischen Kulturarchiv dokumentiert und kann eingesehen werden.
Die Frommerner Möbelindustrie war überregional von großer Bedeutung. An ihre Blütezeit wird mit dem Möbelmuseum im Haus der Volkskunst erinnert. Die Sammlung und auch die vorindustrielle Möbelherstellung ist dokumentiert.
Zur Arbeit des Hirten gehört von altersher die Musik. Instrumente wie Hirtenhorn, Sackpfeife Flöten und Schalmeien sind praktisches Arbeitsgerät. Sie dienen zur Signalgebung und zur Kontrolle der Herden. Aber natürlich werden diese Musikinstrumente auch zur Unterhaltung gespielt. Durch diese ungewöhnliche Doppelfunktion enstand eine ganz eigene, reiche Musikkultur mit fantastischen Melodien und Klängen. Der Hirtenberuf war und ist in Europa weit verbreitet. Hirtenmusik gehört zum gemeinsamen europäischen Kulturerbe. Mit dieser Internetplattform wollen wir zur Bewahrung und Weiterentwicklung dieses europäischen Kulturerebes beitragen.